Ein Stück vom Ernteglück

Text: Denise Derflinger

© 123 RF

Kein Trend des Jahres, sondern eine Entscheidung für ein besseres Leben: mit der Solidarischen Landwirtschaft gehen unsere heimischen Bauern und Bäuerinnen mit Verbrauchern ein wunderbar vielfältiges Zusammenspiel ein. Ein Konzept der Zukunft!

Auch, wenn in unseren Supermärkten ein regelrechtes Überangebot herrscht, so richtig zufrieden sollten wir als KonsumentInnen mit der Auswahl nicht sein. Der Salat aus Spanien, die Avocado aus Chile und die simple Birne sogar aus Peru – schmeckt das denn? Immerhin ist jedes Obst, Gemüse, Fleisch und Milchprodukt, das nicht aus dem eigenen Land kommt, mit einem großen ökologischen Fußabdruck behaftet. Und im schlimmsten Fall dazu noch mit Pestiziden und – bei den Tieren – schrecklichen Haltungsbedingungen. Das krasse Gegenteil bilden immer mehr Bäuerinnen und Bauern, die sich für eine Solidarische Landwirtschaft entscheiden. Was wie ein Trend klingt, wird uns noch lange erhalten bleiben, denn der Markt wächst und statt in den globalen Supermarkt zu hetzen, lassen sich immer mehr Menschen gesunde und frische Nahrungsmittel aus bäuerlicher Erzeugung ins Haus liefern – und schmecken!

SoLaWi – was ist das

Doch was heißt das eigentlich, Solidarische Landwirtschaft? Bei der SoLaWi handelt es sich um eine Gemeinschaft, die von Erzeugern und Erzeugerinnen und Verbrauchern gebildet wird. Das Konzept basiert, wie der Name schon sagt, auf Solidarität. Heißt: die Verbraucher verpflichten sich, monatliche oder jährliche Beiträge zu zahlen, um die Kosten der Erzeuger zuverlässig zu decken. Im Gegenzug werden sie von den Erzeugern mit den Produkten ihrer Landwirtschaft versorgt. Der Wirtschaftskreislauf ist dabei durchschaubar – versteckte Kosten gibt es keine. Die Solidarische Landwirtschaft soll eine gerechtere, regionale, saisonale und meist biologische Alternative zum gewohnten Gang in den Supermarkt sein.

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Gemeinschaft statt Konkurrenz 

Menschen, die in der Landwirtschaft arbeiten, haben oft nur zwei Möglichkeiten: sich oder ihr Land auszubeuten. Denn ihre Existenzen hängen von Markt- und Weltmarktpreisen ab, außerdem von neuen Auflagen, für deren Umsetzung oft eine hohe Geldsumme auf einmal zu zahlen ist, und nicht zuletzt vom Wetter. SoLaWis sichert ab, denn selbst wenn der Hagel das ganze Feld zerstört, ein Sturm die Obstbäume einknicken lässt oder Dürre dem Gemüse schadet – der Preis bleibt gleich, und die Bauern und Bäuerinnen müssen nicht um ihre Existenzen fürchten. Außerdem umgeht das Konzept der SoLaWis den sonst üblichen „Umweg“ über den Einzelhandel, sodass einerseits die Erzeuger nicht mit allen anderen Erzeugern in eine Preiskonkurrenz treten müssen und die Verbraucher andererseits einen geringeren Preis für die Produkte zahlen. Eine Win-Win-Situation für alle! 

Riesige Auswahl aus der Region 

Egal ob Gemüse, Obst, Fleisch, Brot, Eier, Honig oder Milch – die Produkte der Region sind ebenso vielfältig wie unsere Bauern und Bäuerinnen selbst! Somit erwartet alle Verbraucher ein buntes Angebot, quasi ein Ernteanteil, der von mehrmals die Woche bis monatlich per Paketdienst oder Fahrrad geliefert wird oder bei SoLaWi-Stellen abgeholt werden kann. Wie die Ernte genau aussieht, hängt von der Jahreszeit und vom Wetter ab. Mitglieder der Solidarischen Landwirtschaft haben nicht nur die Möglichkeit, ein Stück vom Ernteglück zu genießen, sondern können manchmal auch die Entwicklung des Hofes aktiv mitgestalten. So können sie etwa mitentscheiden, welche Obst- und Gemüsesorten angebaut werden oder welche Tiere am Hof leben sollen. Solidarische Landwirtschaft ist also nicht nur die Antwort auf die Frage der Zukunft der Landwirtschaftsbetriebe, sondern auch ein ganz großes Miteinander.

Wer profitiert:

Die Mitglieder
Die ErzeugerInnen

SoLaWi-Betriebe in OÖ.

www.solawi-tannberg.at (Braunau am Inn)

www.solawi-vb.at (Vöcklabruck)

www.belehof.at (Vöcklabruck) 

www.solawi-adam.at  (Vöcklabruck/Gmunden/Bad Ischl) 

https://almgruen.at (Gmunden/Kirchdorf)

www.futter-natur.at (Grieskirchen) 

www.gmias.at (Linz-Land)

www.gemuesefreude.at (Wels-Land)

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