Ein Wörtchen zum stillen Örtchen

Öffentliche Toilette

FOTO: © HelloDavidPradoPerucha/Freepik

Die mittlerweile vieldiskutierte Situation bei Nutzung des stillen Örtchens hat in vielen Kreisen – egal ob bei Freunden, Firmen oder sogar in der Familie – als Thema nicht mehr nur Spaßfaktor.

Egal wer sich wie fühlt – bis jetzt ist es ein Thema, dass alle betrifft. Oder doch nicht? Es ist nun Mal die Mehrheit binär, und Tatsache ist, dass sich Gefühle – in diesem Fall, die gefühlsmäßige geschlechtliche Zugehörigkeit –nicht einfach mit Vorgaben regeln lassen. Das sieht am Beispiel des stillen Örtchens am besten.

Grundlage und Anforderung

Das Gleichbehandlungsgesetz (GlBG) schützt Menschen jeden Geschlechts und jeder Geschlechtsidentität vor Diskriminierung: Frauen, Männer, inter-, trans- und nicht-binäre Personen. Dieses Gesetz umfasst einen Großteil der Arbeitswelt und des Güter- und Dienstleistungsbereichs, einschließlich Wohnraum.

Es ist sehr schwer vorzustellen, dass wie beim österreichischen Rauchverbot in Lokalen die Gastronomie einen gesetzlich vorgeschriebenen Umbau vornehmen muss. Und hier ging es um nur Zwei Gruppen, nämlich Raucher und Nicht-Raucher.

Bei Unisex-Toiletten handelt es sich um geschlechtsneutrale WC-Anlagen, die sowohl Mann, Frau als auch genderqueere Menschen benutzen. Dabei fühlen sich sowohl manch transgender als auch intersexuelle Personen nicht immer direkt einem bestimmten Geschlecht zugehörig, weshalb sie es wiederum als diskriminierend empfinden, wenn sie lediglich die Wahl zwischen Damen- und Herrentoilette haben. Also sind trotz gutgemeintem Tun im Umbau dann die nächsten strittigen Punkte der Problematik auftauchend.

In Schulen, Museen oder Universitäten und in Oberösterreich in den FH’s wurden All-Gender/Unisex Toilettenanlagen eingerichtet, die von allen Geschlechtern aufgesucht werden können. Männer und Frauen verrichten ihr Geschäft vielleicht nun sogar „nebeneinander“, sofern nicht baulich eine komplette Trennung möglich. Teilweise sorgt das nicht nur für irritierende Momente beim Eintritt. Es ist einfach „komisch“, denn der Toilettengang ist schon eine sehr intime Sache.

Was, wenn Eltern ihre Kinder begleiten? Mütter, die Ihre Kinder mitnehmen auf’s Damen-WC sind wir ja gewohnt, aber Väter, die mit ihren Töchtern dann in Damen-WC’s erscheinen könnten? Wie kennzeichnet man diese Toiletten? Viele öffentliche Toiletten sind mit dem Piktogramm-Pärchen gekennzeichnet, was wiederum Fragen oder Unmut der Community und sicher nicht nur ein Wort zum stillen Ort aufwirft.

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