Der Equal Pay Day fällt in diesem Jahr auf den 14. Februar – Valentinstag. Welche Ironie – denn am eigentlich romantischten Tag des Jahres haben Frauen rechnerisch bereits 45 Kalendertage unbezahlt gearbeitet.
Anders ausgedrückt erreichen Frauen rechnerisch erst am 14. Februar das Gehalt, das Männer bereits bis zum 31. Dezember 2023 verdient haben. Die Lohngerechtigkeit liegt in Österreich also nach wie vor in weiter Ferne. Durchschnittlich beträgt der Gender Pay Gap, also der Einkommensunterschied zwischen Männern und Frauen in Österreich noch immer bei 12,4 Prozent.
Frauen entgeht Wert einer Eigentumswohnung
„Auf ein Erwerbsleben gerechnet ergeben sich so unglaubliche Summen. Geld, das Frauen fehlt: später bei der Pension, aber auch, um sich eine eigenständige Existenz aufzubauen, finanziell unabhängig zu sein oder sich einen verdienten Urlaub zu gönnen“, sagt Christa Kirchmair, Präsidentin von Equal Pay – Initiative für Einkommensgerechtigkeit.
Im Österreichschnitt ergibt der Einkommensunterschied eine aktuelle Differenz von ca. 5.800 Euro im Jahr. Hochgerechnet auf ein Arbeitsleben von 40 Jahren könnte Frau sich um dieses Geld eine Eigentumswohnung leisten. Gleichzeitig reduziert das geringere Einkommen wie schon erwähnt die Pensionsbemessungsgrundlage. Dadurch sind Frauenpensionen im Schnitt um 37 Prozent oder 935 Euro geringer als Männerpensionen.
29 Prozent bei Angestellten Frauen
Einzig die Beamtinnen können sich freuen, sie haben nämlich die Lohngleichheit bereits erreicht und drücken damit den Schnitt nach unten. Betrachtet man allerdings einzelne Gruppen von Beschäftigten, fällt der Gender Pay Gap noch weitaus drastischer aus. Angestellte Frauen beispielsweise verdienen durchschnittlich ganze 29 Prozent weniger als Männer und auch bei ArbeiterInnen beträgt der Gender Pay Gap 26 Prozent.
Die Lösung? Helfen würde eine Einkommenstransparenz, einer Aufwertung der Niedriglohnbranchen, den flächendeckenden Ausbau der Kinderbetreuung sowie größere Investitionen in Bildung und Forschung. Frauen sollten ermutigt werden, sich bei KollegInnen über deren Gehalt zu erkundigen und dementsprechend in ihre eigenen Lohnverhandlungen zu gehen. (OTS)