Flow mit Köpfchen

Text: Denise Derflinger

Mit wenigen Handgriffen wird Ihr Büro zum Feng-Shui-Arbeitsplatz! © 123 RF

Es ist weder Kampkunst noch Hokuspokus, sondern die Kunst, den Fluss der natürlichen Energien in unserer Umgebung auszubalancieren: Feng Shui. So geht die hohe Kunst im Büro! 

Die alte, taoistische Lehre hat auch in Österreich viele AnhängerInnen, die mit einer bestimmten Gestaltung ihrer Wohnungen und Gärten ihr Lebensglück steigern, und positive Energie – das Chi – fließen lassen wollen. Endlich ist Feng Shui auch im Arbeitsbereich angekommen, immer mehr Firmenbosse zahlen sogar eigene Berater, die den Mitarbeitern den Arbeitsalltag so schön wie möglich machen wollen. Und auch im Homeoffice werden Möbel gerückt und Wände geschmückt, um Motivation, Kreativität und Konzentration anzukurbeln. Arbeiten in Harmonie – so geht´s! 

Der Schreibtisch

Der Raum kann noch so groß, klein, hell und dunkel sein: der Schreibtisch macht ihn erst zum Büro. Ein großer Tisch bietet ausreichend Freiraum und Platz, während ein kleiner Tisch einengend wirkt und schnell das Papierkram-Chaos überhandnehmen lässt. Während sich runde Formen und leichte Materialien für kreative Projekte und unkonventionelle Lösungen eignen, sind eckige Formen und massive Materialien Symbol für Entschlossenheit und Autorität. Auch die Position des Schreibtisches ist ausschlaggebend für den Erfolg am Arbeitsplatz: eine blanke Wand im Rücken vermittelt Sicherheit, selbst Regale sind ein Störfaktor und keinesfalls sollte eine Türe hinter dem Schreibtisch sein. Eine Wand vor dem Tisch vermittelt das sprichwörtliche „Brett vor dem Kopf“, etwas Freiraum ist also ein Muss. 

Ordnung ist das halbe Leben – vor allem im Homeoffice.
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Ordnung im Feng-Shui-Büro 

Ordnung ist das oberste Gebot am Arbeitsplatz. Ein aufgeräumter Schreibtisch zeugt von Klarheit im Denken und Handeln – und nur ein übersichtlicher Raum lässt das Chi gut fließen. Geschlossene Stauräume, aufgeräumte Oberflächen, verschließbare Schränke und das Ausmisten von Überflüssigem helfen dabei, Ordnung zu halten. Außerdem sollten Sie immer mal wieder rigoros aussortieren: kaputte Ordner, eingetrocknete Stifte und vertrocknete Pflanzen gehören in den Müll. Und gegen den unausweichlichen Kabelsalat hilft nur eines: charmant verstecken! 

Die Wirkung von Farben 

Laut Feng Shui steht jede Farbe für eine bestimmte Energieart und beeinflusst Laune und Wohlbefinden. Wenn es so etwas wie die „beste“ Farbkombination für ein Arbeitszimmer gibt, dann lautet sie: Weiß, Naturtöne und Grün. Weiß fördert nach der Lehre des Feng Shui die Konzentration, Naturtöne und Grün beleben und regen die Kreativität an. Braun steht für die Verbundenheit mit der Erde, für Verlässlichkeit und Bodenständigkeit und eignet sich besonders  > für Menschen, denen es an Ruhe fehlt. Diese Farben eignen sich also sehr gut, um eine effiziente und zugleich erfrischende Atmosphäre in Homeoffice zu erzeugen. Aber Achtung: auch wenn der Beige-Trend auf Social Media gut aussieht und zahlreiche Homeoffice-Räume schmückt, so kann zu viel Beige schnell langweilig und uninspirierend wirken. 

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Pflanzen als Motivationshelfer

Sie lieben Pflanzen? Das freut das Feng-Shui-Büro! Denn Zimmerpflanzen eignen sich nicht nur als Gestaltungselemente, sondern verbessern auch ganz nebenbei die Raumluft erheblich und haben positive Effekte auf das Seelenleben, die Gesundheit und die Leistungsfähigkeit. Basierend auf der Theorie der fünf Feng-Shui-Elemente werden Pflanzen mit dem Element Holz verwendet, das Verbindung, Wachstum und Aktion fördert. Dabei ist es sinnvoll, einige Tipps zur Auswahl der Zimmerpflanzen zu beherzigen: so gilt die Birkenfeige als gute Raumluft-Luftbefeuchterin, der Drachenbaum baut chemische Schadstoffe ab, der Zimmerbambus wirkt als natürliches Asthmamittel und die Grünlilie wirkt kräftigend. Obwohl jede lebendige und gesunde Pflanze gute Energie in das Zuhause bringt, gibt es einige Feng-Shui-Prinzipien, die Sie beachten sollten: Vermeiden Sie spitze und stachelige Pflanzen wie Kakteen, die die persönliche Energie verbrauchen. Getrocknete Blumen oder abgestorbene Pflanzen haben ihr vitales Chi verloren, die darin enthaltene „tote“ Energie wirkt sich negativ auf die Vitalität der Räume aus.

Die optimale Lage 

Die Feng-Shui-Lehre arbeitet mit insgesamt acht Himmelsrichtungen: Süden, Norden, Osten, Westen, Südwesten, Nordwesten, Südosten, Nordosten. Jede Himmelsrichtung verfügt dabei über besondere Energien, die wiederum bestimmte Eigenschaften, Bedürfnisse und Fähigkeiten gezielt fördern können. Je nachdem, wo Sie gestärkt werden sollen, können Sie das Arbeitszimmer an verschiedenen Stellen des Zuhauses einrichten – wenn es denn überhaupt der Platz zulässt. Für Häuslbauer gilt: Planen Sie am besten schon vorab, wo das Homeoffice entstehen soll! Sie arbeiten kreativ? Dann ist eine Ausrichtung nach Osten oder Südosten perfekt. Sie arbeiten mit Ruhe und Konzentration? Dann eignen sich der Westen oder Nordwesten bestens. Und für kommunikative Berufe ist ein Büro mit viel Tageslicht und Sonne die richtige Wahl. Doch egal, wie räumliche Gegebenheiten sind: es braucht oft nur wenige Handgriffe, um die Energie fließen zu lassen – und damit den Flow für’s Köpfchen!

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