Nachhaltige Restl-Küche

Text: Denise Derflinger

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(Über-)Lebensmittel sind zum Wegwerfprodukt geworden, rund ein Drittel der produzierten Lebensmittel landen weltweit im Müll. Doch es geht anders! 

Wir kennen es alle: am Ende des Tages landet schon wieder das steinharte Brotscherzerl im Müll, genauso wie der lasche Salat, das gute Stück Steak, das seine Mindesthaltbarkeit um ganze zwei Tage überschritten hat, die angebrochene Tafel Schokolade … und überhaupt der halbe Kühlschrank-Inhalt. Immer mehr BloggerInnen und Kochbuch-AutorInnen setzen sich mit der Restl-Küche auseinander, ein gutes Zeichen gegen die Lebensmittelverschwendung. 

Nachhaltig Einkaufen 

Mit einer nachhaltigen Küche trotzt man nicht nur dem Klimawandel, sondern auch hohen Kosten und dem Verschwenden von Lebensmitteln. Es gilt: Nachhaltigkeit beginnt schon beim Einkauf. 

Wer satt einkaufen geht, Einkaufslisten schreibt, sich im besten Fall schon einen Wochenplan erstellt und zu frischen, regionalen und saisonalen Lebensmittel greift, lässt sich nicht zu teuren und unnötigen Fehlkäufen verleiten. Ein Einkauf am örtlichen Bauernmarkt unterstützt zusätzlich die Betriebe in der Region – und die von den Bauern und Bäuerinnen gefertigten Lebensmittel schmecken einfach besser als Industrieware aus dem Supermarkt. 

Halbtbarkeitsdatum 

Nur weil die Mindesthaltbarkeit um wenige Tage überschritten wurde, steht nicht gleich plakativ „giftig!“ auf den Lebensmitteln-Verpackungen. Merke: das Mindesthaltbarkeitsdatum (MHD) ist kein Wegwerfdatum! Generell sind Brot, Fleisch und Milch noch zwei, drei Tage nach MHD genießbar, Hartkäse und Eier meist auch noch 21 Tagen nach Ablauf des MHD, eine noch längere Haltbarkeit haben pflanzliche Öle und Fette – und Lebensmittel wie Zucker, Mehl, Salz und Konserven können oft noch ein Jahr später genossen werden! Oft reichen ein Geruchs- und ein Geschmackstest aus. Riecht oder schmeckt das Lebensmittel wie gewohnt, kann es auch ohne Bedenken verzehrt werden. 

Das Beste für Reste 

Der Begriff Restlküche klingt vielleicht erst einmal nicht besonders vielversprechend. Die Rezepte, die sich hinter „Übriggebliebenem“ im Kühl- und Vorratsschrank verbergen, sind es aber sehr wohl! Sie regen außerdem die Kreativität beim Kochen an und schonen das Geldtascherl. So lässt sich nicht mehr ganz frisches Gemüse zu Suppen, Ofengemüse und Aufläufen verarbeiten, lasche Kräuter werden zum würzigen Pesto, braune Bananen zu Bananenbrot oder zu cremigem Bananeneis, Pasta-Reste werden mit verquirltem Ei zum schmackhaften Gericht, überreifes Obst zu Mus und Kompott, altbackenes, hartes Brot kommt in den italienischen Brotsalat oder peppt jede Cremesuppe auf. 

Erlaubt ist, was schmeckt – und, glauben Sie uns, die Kreationen sind vielfältig wie nie!

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