Stress im Alltag: Wie belastet ist die Gesellschaft wirklich?

Gestresster Mann

FOTO: © Image by creativeart on Freepik

Stress gehört für viele Menschen zum Alltag. Doch eine neue Studie des Online Research Instituts Marketagent zeigt, wie weit verbreitet das Problem tatsächlich ist – und welche Faktoren besonders belasten.

Die Zahlen sprechen eine deutliche Sprache

Der durchschnittliche Stresswert in Österreich liegt bei 3,8 auf einer Skala von 1 (sehr niedrig) bis 7 (sehr hoch). Besonders betroffen sind Menschen mit Care-Aufgaben: Eltern und Personen, die pflegebedürftige Angehörige betreuen, weisen deutlich höhere Stresslevel auf. Auch Beruf, Zeitdruck und finanzielle Sorgen zählen mit über 30 Prozent zu den Hauptbelastungen. Vor allem Jugendliche und junge Erwachsene fühlen sich durch Schule und Studium stark unter Druck gesetzt.

Digitale Belastung und ungesunder Lebensstil verstärken das Problem

Die Studie zeigt einen engen Zusammenhang zwischen Lebensstil und Stress. Menschen mit gesünderen Schlaf-, Bewegungs- und Ernährungsgewohnheiten berichten von niedrigeren Stresswerten. Umgekehrt verstärken Social Media und digitale Dauererreichbarkeit das Stressempfinden. Personen mit hohem Stresslevel greifen deutlich häufiger zum Smartphone und nutzen Social Media intensiver als jene mit geringem Stresslevel.

Langfristige Folgen: Schlafprobleme und Burnout-Gefahr

Stress hat spürbare Auswirkungen: 53 Prozent der Befragten leiden unter Gereiztheit und Ungeduld, 43 Prozent kämpfen mit Schlafproblemen. Besonders alarmierend ist, dass fast sieben von zehn Menschen von langfristigen körperlichen Beschwerden wie Kopf- oder Rückenschmerzen berichten. Burnout ist ebenfalls ein großes Thema: 15 Prozent hatten bereits selbst eine Burnout-Erfahrung, und jede/r vierte Befragte stuft sich als stark Burnout-gefährdet ein – unter Menschen mit hohem Stresslevel sind es sogar 63 Prozent.

Natur als Schlüssel zur Entspannung

Doch es gibt bewährte Strategien zur Stressbewältigung. Die Studie zeigt, dass Zeit in der Natur und ausreichend Schlaf von jeweils zwei Dritteln der Befragten als wirksam empfunden werden. 52 Prozent setzen bewusst auf Outdoor-Zeit, um den Alltagstress abzubauen. Dennoch bleibt die Herausforderung groß: Nur 45 Prozent gelingt es, in stressigen Situationen ruhig zu bleiben, und nur jede/r zweite kann sich wirklich gut entspannen.

Was muss sich ändern?

Die Ergebnisse machen deutlich, dass präventive Maßnahmen und gesellschaftliche Veränderungen notwendig sind. 78 Prozent der Befragten fordern, dass Stressmanagement bereits in Schulen und beruflichen Weiterbildungen verankert wird. Besonders junge Menschen stehen unter enormem Druck – hier braucht es dringend mehr Unterstützung und Aufklärung.

Die Studienergebnisse zeigen: Stress ist eine weit verbreitete Herausforderung, die nicht nur die Psyche, sondern auch den Körper belastet. Wer aktiv gegensteuern will, sollte gesunde Routinen etablieren, digitale Überlastung reduzieren und bewusste Erholungsphasen einplanen – am besten in der Natur.

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