Willkommen in einer neuen Ära der Arbeitswelt. Die neue Generation der ArbeitnehmerInnen hat die Bühne betreten und mit ihr, die ganz eigenen Vorstellungen und Erwartungen an ArbeitgeberInnen und an das eigene Leben generell. Doch was will sie wirklich und wie vereinbar ist ihre Vorstellung von Arbeiten mit der Realität?
Aktuelle Studien zeigen, dass mit der sogenannten Generation Z aktuell junge Menschen auf den Arbeitsmarkt drängen, die völlig andere Werte und Erwartungen haben als ihre Vorgänger. Damit stellen sie Personalverantwortliche vor ganz neue Herausforderungen – ermöglichen aber auch völlig neue Chancen und Möglichkeiten.
Ein kurzer Exkurs
In den frühen 1950er Jahren prägte der US-amerikanische Fotograf Robert Capa den Begriff Generation X, als er ihn in einer Fotoreportage verwendete. Die Bezeichnung setzte sich durch und weil sie offenbar so gut ankam, folgte nach der Generation X die Generation Y und nun die Generation Z. Auch interessant: Die Generation vor der Generation X erhielt den originellen Namen „Baby-Boomer“. (Dies nur, damit man es einmal gelesen hat.)
Was will die Generation Z
Die Generation Z ist geprägt von gänzlich anderen Erwartungen, einer differenzierteren Weltsicht und anderen Wertemustern als alle Generationen vor ihr, wuchs sie doch in einem völlig anderen Kontext auf: Die Kinder standen häufig im Mittelpunkt, wurden in Entscheidungen der Eltern miteinbezogen, motiviert, gelobt und so in ihrem Selbstbewusstsein gefördert. Das trug dazu bei, dass die Generation Z unabhängiger sein möchte, als noch ihre Eltern oder gar Großeltern. Sie geht neugierig und offen und unter Nutzung aller technischen Möglichkeiten auf ihr Arbeitsleben zu und strebt nach einem optimalen Mix aus Arbeit und Freizeit.
Gleichzeitig verlieren ArbeitgeberInnen an Stellenwert, was aber keinesfalls bedeutet, dass die neue Generation weniger Leistungswillen zeigt – sie muss nur anders motiviert werden. Denn Umfragen zeigen: Nicht die Höhe des Gehaltes und der mit der Arbeitsstelle verbundene Status sind ausschlaggebend für die Generation Z. Stattdessen stehen Selbstverwirklichung, Spaß am Beruf, ein gutes Arbeitsklima und ein passendes Arbeitsumfeld im Vordergrund. Genauso spielen die Sinnhaftigkeit im Job, eine transparente Kommunikation sowie Vielfalt und Inklusion tragende Rollen.
Die Frage, die sich nun aufdrängt, ist: Welche Herausforderungen und Chancen ergeben sich daraus für
Unternehmen?
Chancen:
- Mehr Innovation möglich
Die Gen Z bringt oft frische Perspektiven und Ideen mit, die zu einer gesteigerten Innovationskraft im Unternehmen führen können. Ihre Technologieaffinität und Kreativität können dazu beitragen, neue Lösungsansätze zu finden und Wachstum zu fördern. - Fachliche Kompetenz
Junge Menschen haben heute oft eine gute technische Ausbildung und sind mit den neuesten Technologien vertraut. Das kann einen Mehrwert für Unternehmen schaffen, insbesondere in Bereichen, die eine hohe digitale Kompetenz erfordern. - Vielfalt und Inklusion
Die Generation Z legt großen Wert auf Vielfalt und Inklusion. Indem ArbeitgeberInnen eine diversifizierte und inklusive Arbeitsumgebung schaffen, können sie ein positives Image aufbauen und Talente mit verschiedensten Hintergründen anziehen. - Flexibilität und Anpassungsfähigkeit
Besonders ArbeitgeberInnen, die flexiblere Arbeitsbedingungen und -arrangements bieten, können die Generation Z ansprechen. Diese Flexibilität kann die Mitarbeiterbindung erhöhen und zur Steigerung der Produktivität beitragen.
Herausforderungen:
- Hohe Erwartungen
Die Generation Z hat oft hohe Erwartungen an Arbeitgeber in Bezug auf Sinnhaftigkeit, Entwicklungsmöglichkeiten und Work-Life-Balance. Firmen müssen sicherstellen, dass sie diese Erwartungen erfüllen können, um Mitarbeiterzufriedenheit und -bindung aufrechtzuerhalten. - Konstante Weiterentwicklung
Die Generation Z ist bestrebt, kontinuierlich neue Fähigkeiten zu erlernen und sich weiterzuentwickeln. Arbeitgeber müssen bereit sein, in Weiterbildungs- und Entwicklungsmöglichkeiten zu investieren, um das Engagement und die Leistung der Generation Z-Mitarbeiter aufrechtzuerhalten. - Schneller Jobwechsel
Die Generation Z hat tendenziell eine höhere Bereitschaft, den Arbeitsplatz zu wechseln. Arbeitgeber müssen Strategien entwickeln, um Mitarbeiterbindung und -loyalität zu fördern und den Verlust von qualifizierten MitarbeiterInnen zu vermeiden. - Technologieabhängigkeit
ArbeitgeberInnen müssen sicherstellen, dass die Technologieabhängigkeit der Generation Z-Mitarbeiter in einem angemessenen Rahmen bleibt und nicht zu Ablenkungen oder einer Vernachlässigung anderer wichtiger Aspekte der Arbeit führt.
Es ist wichtig zu betonen, dass die Herausforderungen und Chancen je nach Unternehmen und Branche natürlich unterschiedlich sein können. Einige Arbeitgeber können die Erwartungen der Generation Z leichter erfüllen und von den Vorteilen einer hochmotivierten und technologieversierten Belegschaft profitieren, während andere möglicherweise vor größeren Herausforderungen stehen, um diese Erwartungen zu erfüllen und Talente langfristig zu binden.