Am 10. Februar wird weltweit der Internationale Tag der Hülsenfrüchte begangen. Von den Vereinten Nationen ins Leben gerufen, um die Bedeutung von Hülsenfrüchten für Ernährung, Landwirtschaft und Umwelt hervorzuheben soll er Bewusstsein schaffen und Menschen weltweit dazu inspirieren, den Konsum von Hülsenfrüchten zu erhöhen.
Weltweit existieren rund 18.000 Sorten Hülsenfrüchte. In Europa werden vor allem Sojabohnen, Körnererbsen, Ackerbohnen und Süßlupinen angebaut. Sie sind nicht nur ein wichtiger Bestandteil einer pflanzlich basierten Ernährung, sondern haben zahlreiche Vorteile für Umwelt und Natur. Noch Ende des 19. Jahrhunderts verzehrten Menschen in Deutschland und Österreich durchschnittlich 20 kg Hülsenfrüchte pro Jahr. Heute sind es nur noch ein bis zwei Kilogramm. Dabei ernähren Ackerbohnen und Co. nicht nur Menschen, sondern auch Schmetterlinge, Hummeln, Bienen und unsere Böden.
Besonders für Vegetarier relevant
Die Bedeutung der auch als Körnerleguminosen bezeichneten Hülsenfrüchte liegt auch in ihrer Rolle als Lieferant von hochwertigem pflanzlichem Eiweiß, denn der Bedarf daran ist hoch. Für Menschen, die auf tierisches Eiweiß als Zutat in Lebensmitteln verzichten müssen oder wollen, stellen Proteine aus in Europa angebauten Sojabohnen, Körnererbsen, Süßlupinen und Ackerbohnen einen hochwertigen Ersatz dar. Entsprechende Mehle, Konzentrate und Isolate kommen beispielsweise in Suppen, Cremes, Soßen, Eierspeisen, Backwaren, Nudeln, Fertigmenüs, Getränken, Joghurt, Eis, Sportlernahrung oder in Fleischersatz-Produkten zum Einsatz. Neben dem Eiweiß ist auch die Stärke als Inhaltsstoff verschiedener Körnerleguminosenarten von Bedeutung.
![Hülsenfrüchte](https://wirimbild.at/wp-content/uploads/2025/02/WEB_raw-mixed-beans.jpg)
Hülsenfrüchte lassen sich vielseitig in die Küche integrieren. Von traditionellen Gerichten wie Erbsensuppe bis zu modernen Kreationen wie Bowls und Dips bieten sie eine breite Palette an kulinarischen Möglichkeiten. Durch ihre lange Haltbarkeit und die einfache Zubereitung sind Hülsenfrüchte eine praktische Wahl für die tägliche Ernährung.
Hülsenfrüchte: Teamplayer für Boden, Pflanzen und Insekten
Hülsenfrüchte gehen eine bemerkenswerte Partnerschaft mit Knöllchenbakterien ein. Diese Mikroorganismen siedeln sich an den Wurzeln der Pflanzen an und nutzen deren Photosyntheseprodukte als Energiequelle. Im Gegenzug binden sie Stickstoff aus der Luft und machen ihn für die Hülsenfrüchte verfügbar – eine Düngung ist dadurch nicht erforderlich.
Auch nach der Ernte entfalten Hülsenfrüchte ihren Nutzen: Pflanzenreste und Wurzeln, die auf dem Feld verbleiben, liefern wertvollen Stickstoff für nachfolgende Kulturen. Gleichzeitig verbessern ihre Wurzeln die Bodenstruktur und ihre Blüten bieten Insekten reichlich Nektar und Pollen. Hülsenfrüchte sind somit ein Gewinn für eine nachhaltige Landwirtschaft, eine biologische Vielfalt und eine ausgewogene Ernährung – kleine Samen mit großer Wirkung. (OTS)