Biss einer Giftspinne

In der Regel harmlos

Dornfingerspinne

© Johannes Gepp

Im Frühherbst häufen sich jährlich die Beobachtungen von Spinnen. Das Beruhigende vorweg: Giftige Exemplare kommen in Österreich selten vor. Zudem handelt es sich nicht um aggressive, sondern um scheue Spinnentiere. Üblicherweise beißen sie nur, wenn sie sich bedroht fühlen. In der Regel verlaufen diese Spinnenbisse glimpflich, vereinzelt treten Lokalreaktionen, seltener noch allergische Reaktionen oder Infektionen auf. Unsicherheiten nach Spinnenbisse sollten über die Gesundheits-Hotline 1450 abgeklärt werden.

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Elisabeth Modler, Leiterin der Zentralen Notfallambulanz am Klinikum Wels-Grieskirchen © Klinikum Wels-Grieskirchen / Nik Fleischmann

ermutlich durch den Klimawandel bedingt wird etwa die rotgelbe Dornfingerspinne nun in besonders trockenen heimischen Gegenden, etwa in östlichen und südlichen Gebieten Österreichs, beobachtet. Die Kieferklauen der auch als „Ammen-Dornfinger“ bezeichneten Spinne sind in der Lage, die menschliche Haut zu durchdringen. „Das Gift kann bei manchen Patienten ausgeprägte Beschwerden hervorrufen“, so Elisabeth Modler, Leiterin der Zentralen Notfallambulanz am Klinikum Wels-Grieskirchen. „Die Schmerzen werden ähnlich einem Wespenstich beschrieben und das Brennen an der Bissstelle kann sich auf die gesamte betroffene Gliedmaße ausweiten. In seltenen Fällen treten Lymphknotenschwellungen, Kopfschmerzen, Schwindelanfälle, Schüttelfrost und Fieber auf“, so die Ärztin. „Nach ein bis zwei Tagen sollten die Symptome jedoch vollständig abgeklungen sein.“

Weitere giftige Vertreter

Im Westen Österreichs, beispielsweise in Vorarlberg, wird seit einigen Jahren immer wieder die Nosferatuspinne gesichtet. Diese Spinnen lieben die Wärme, denn ihre ursprüngliche Heimat ist das Mittelmeergebiet. Die Weibchen können eine beachtliche Länge von rund sieben Zentimetern erreichen. Auch sie beißen nur dann, wenn sie sich in die Enge getrieben fühlen. „Der Biss der Nosferatuspinne ist für Menschen in aller Regel ungefährlich – die Symptome ähneln einem Mückenstich und äußern sich durch Brennen, Rötungen und Juckreiz“, erklärt die Medizinerin.

Auch die Falsche Schwarze Witwe ist aus südlichen Ländern nach Österreich gewandert. Spinnen dieser Art fliehen ebenfalls, wenn sie gestört werden. „Ihr Gift hat Auswirkungen auf das Nervensystem kleiner Beutetiere – in aller Regel sind hier für den Menschen wiederum nur Symptome eines Wespenstichs und keine schweren Allgemeinsymptome zu erwarten“, sagt Modler.

Unsicherheiten über 1450 abklären

„Wer sich nach dem Biss einer Spinne unsicher fühlt, kann sich bei der Gesundheitsberatung unter der Telefonnummer 1450 informieren, ob eine unmittelbare ärztliche Abklärung erforderlich ist. Bei Kleinkindern oder bekannten Allergien ist eher Vorsicht geboten“, so Modler.

Prof. Univ.-Doz. Dr. Johannes Gepp, Vorstand des Naturschutzbundes/Stmk wurde selber schon öfter von der Dornfingerspinne gebissen. ©Johannes Gepp

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