Theresa Schnorbach ist Psychologin und Schlafwissenschaftlerin, leitet die „Sleep Consultancy by Emma“ und forscht in diesem Zusammenhang für das Unternehmen Emma – The Sleep Company rund um das Thema Schlaf.
Auf den ersten Blick mag es so aussehen, als fördere Alkohol einen guten Schlaf. Immerhin trägt Alkohol zur Entspannung bei und kann in der Tat die Einschlafzeit verkürzen. Allerdings haben zahlreiche Studien belegt, dass sich Alkohol negativ auf die Schlafqualität auswirkt.
Und das sowohl kurzfristig, sprich in der Nacht nach dem Alkoholkonsum, als auch langfristig über Wochen und Monate hinweg, wenn regelmäßig Alkohol konsumiert wird.
Um genauer zu verstehen, warum Alkohol den Schlaf beeinträchtigt, lohnt sich ein kleiner Blick in die Schlafwissenschaft. Während wir schlafen, durchlaufen wir immer wieder drei unterschiedliche Schlafphasen: Leichtschlaf, Tiefschlaf und REM-Schlaf (auch Traumschlaf genannt). Ein Zyklus dieser drei Phasen dauert etwa 70 bis 100 Minuten, und die meisten von uns müssen im Durchschnitt fünf oder sechs Zyklen durchlaufen, um gesund zu bleiben und erholt aufzuwachen.
Schlafzyklus durcheinander
Alkohol ist eine starke Droge, die unsere Schlafphasen künstlich voneinander trennt und den REM-Schlaf blockiert. Dies hat zur Folge, dass wir in der ersten Nachhälfe deutlich mehr traumlosen Schlaf haben und nicht mehr der natürlich vorgesehenen Abfolge aller drei Schlafphasen folgen, die der Körper aber braucht, um sich nachts richtig erholen zu können. Ist der Alkohol erst einmal abgebaut, wird umso mehr REM-Traumschlaf nachgeholt, weshalb Betroffene nach einer durchzechten Nacht oft von besonders wirren und intensiven Träumen in den frühen Morgenstunden berichten.
Alkohol beeinflusst Schlafqualität
Darüber hinaus unterbricht Alkohol unseren Schlaf häufiger, was ebenfalls zu einer schlechteren Schlafqualität führt – auch wenn wir uns nicht immer an die Wachmomente erinnern können. Selbstverständlich können Sie trotzdem Alkohol trinken. Sie sollten sich nur der generellen Wirkung von Alkohol auf die Schlafarchitektur bewusst sein und dementsprechend planen. (Emma – The Sleep Company)