Sommerbuchtipp: Die Perserinnen

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FOTO: © 123RF/carballo

Noch einen Buchtipp für den Sommer gefällig? Dann haben wir was für Sie. Die Neuerscheinung des Sommers: „Die Perserinnen“ von Sanam Mahloudji entführt den Leser in die faszinierende Welt des Irans. Uns gefällt ganz besonders die authentische und einfühlsame Darstellung der weiblichen Perspektiven und die tiefe Verbindung zur iranischen Kultur und Geschichte.

Der Titel Die Perserinnen ist mit einem leichten Augenzwinkern gewählt. Denn der Roman entspricht nicht unbedingt den gängigen Erwartungen an eine iranische Familiensaga. Weder geht es um die Revolution – zumindest nicht im eigentlichen Sinne –, noch um Safran, Granatäpfel oder persische Poesie.

Vom Iran nach Amerika

Vielmehr erzählt die Autorin einfach von fünf Menschen aus einer früher einmal bedeutenden iranischen Familie. Von Frauen aus drei Generationen. Nachdem ein Skandal um eine dieser Frauen die Familie in eine existentielle Krise stürzt, stellt sich die Frage, wie es weitergehen soll. Wie erzählt man eine Geschichte, die vielleicht gar nicht erzählt werden will, und deren Hüterinnen sich mit dem Ende einer Dynastie und Ära konfrontiert sehen?

Eine Familiengeschichte

Kreuz und quer durch Raum und Zeit, in die Jahre 1941 bis 2006, nach Teheran, Los Angeles, New York und Aspen, entführt der aus fünf Perspektiven erzählte Text seine Leser. Sie finden sich in Waxingstudios wieder, in Vorstadtvillen, auf Underground-Techno-Partys und in einem noblen Skigebiet, werden Zeugen einer Liebesgeschichte, einer Coming-of-age-Story, eines Generationenkonflikts, lesen eine Persiflage auf die reiche Gesellschaft, einen Abgesang auf eine Lebensart, eine Sinnsuche – und allem voran eine Familiengeschichte. Selbstinszenierung und Schmerz liegen in diesem Roman stets nah beieinander – er ist witzig, spitz, ernst, schlau, traurig, radikal, intim, lebensnah und herzzerreißend. Bei allem literarischen Anspruch scheut sich Die Perserinnen nicht davor, seine Leser zum Lachen zu bringen und leiden zu lassen.

Wissenswertes

Mahloudji, selbst iranischer Herkunft, bringt ihre eigenen Erfahrungen und Einblicke ein, was dem Roman eine besondere Tiefe und Glaubwürdigkeit verleiht. Ihre Schilderungen reichen von alltäglichen Familienkonflikten bis hin zu den größeren gesellschaftlichen und politischen Veränderungen im Iran.

Die Perserinnen

von Sanam Mahloudji, Übersetzt von: Katharina Martl
Erschienen im Piper Verlag
EAN 978-3-492-07226-7

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