Sport mal anders

Wingfoiling

Wingfoiling gehört zur aufstrebendsten Trendsportart ©123 RF

Wer an Sport denkt, dem kommen zuerst die klassischen Sportarten in den Sinn. Fußball, Tennis, Ski- und Radfahren kennt doch jeder! Doch gibt´s da noch eine ganz schön sportliche Auswahl an nahezu unbekannten Aktivitäten, die die Muskeln wachsen und das Bauchfett schmelzen lassen. Haben Sie schon einmal etwas von Capoeira, Quidditch und Jugger gehört?! Nein? Dann lesen Sie weiter! 

Es gibt Sportarten, die gibt´s gar nicht. Könnte man zumindest glauben. Doch jedes Jahr hören wir aufs Neue von Sport-Trends, die kommen, um zu bleiben. Wer heuer im Salzkammergut unterwegs war, wird auf WassersportlerInnen gestoßen sein, die nahezu lautlos auf einem Brett mit Segel oder „Flügel“ übers Wasser gleiten – das Wingfoilen ist in Österreich angekommen! Wer im Sommer in den Bergen war, Action wollte und die nötige, sehr große, Ausdauer hatte, der wanderte nicht einfach, sondern machte Trail-Running. Und wem „Muckibude“ und Muskelaufbau mit klassischen Geräten schlicht zu langweilig wurde, hat sich neue Ziele gesetzt: Trainiert wird jetzt nur noch mit Eigengewicht! Der Mensch ist beim Finden seiner Lieblingssportart ganz schön kreativ und innovativ. Das zeigen auch unsere folgenden fünf Sportarten für die ganze Familie! 

Bogenschießen ist ein Spaß für die ganze Familie ©123 RF

Volle Kraft voraus: Bogenschießen

Bogenschießen gehört jetzt nicht unbedingt zu den exotischsten Sportarten in unserer Liste. Und doch ist die Aktivität alles andere als konventionell und vielmehr im Begriff, sich zur echten In-Sportart zu mausern. Bogenschießen setzt weder eine bestimmte Körperstatur noch das Alter und Geschlecht voraus, es ist für Jede/n erlernbar und macht einfach Spaß. Raus aus dem Alltag und rein in die Schutzausrüstung! Zuerst werden bei einem Schnupperkurs die wichtigsten Fragen und die richtige Schusstechnik erlernt, bevor es in den Parcours geht. Ob Wildschwein, Fuchs, Reh oder Bär – die 3D-Tiere aus einem speziellen Schaumstoff sind weder gefährlich, noch kommt´s beim Abschießen zu Tierleid. Positive Effekte: beim Bogenschießen werden die Konzentrationsfähigkeit verbessert, die Muskulatur gestärkt und eine falsche Körperhaltung ausgeglichen. 

Das Runde muss ins Runde: Soccergolf

Man nehme einen klassischen Fuß-ball und einen großen Platz. Verbinde zwei der beliebtesten Sportarten der Welt: Fußball und Golf. Und versuche, das Runde per Fuß mit möglichst wenigen Berührungen in ein rundes Loch am Boden zu kicken. Bravo: Sie wissen nun, was Fußballgolf ist! Was ein bisschen sperrig klingt, macht allerdings richtig viel Spaß – und das der ganzen Familie! Die Outdoor-Sportart setzt kein besonderes Können voraus, gespielt wird auf eigenen Plätzen, die von der Anlage her Golfplätzen entsprechen. Die Sportart kommt aus Skandinavien und ist erst junge 40 Jahre alt, 2016 wurde die erste Anlage in Deutschland gebaut und heute breitet sich Fußballgolf schneller aus, als der Ball im Netz oder Boden-Loch landet! Sogar Oberösterreich hat eine Anlage: der Soccerpark Goldberg birgt Spielspaß auf 18 Bahnen auf einer Spielfläche von rund 45.000 Quadratmetern. 

Schräg aber spaßig: Jugger

Ein bisschen fühlen wie zu alten römischen Zeiten? Jugger macht´s möglich! Die Sportart, die an eine Mischung aus Gladiatorenkampf und American Football erinnert, ist mittlerweile sogar offiziell aner-kannt. Hoch-taktisch, technisch an-spruchsvoll und vor allem schnell geht es bei dem Sport zu, dessen Ziel es ist, den Ball aus der Mitte zu erobern und den eigenen Läufer auf dem Weg zum Tor zu schützen. Dazu „kämpfen“ die restlichen Spieler ihm quasi den Weg frei – mit gepolsterten Stäben, den sogenannten Pompfen. Wer abgeschlagen ist, kniet sich hin und wartet einige Sekunden, bevor er sich erneut ins Getümmel wirft. Die Idee des Sports beruht auf dem Endzeit-Film „Die Jugger – Kampf der Besten“ aus dem Jahr 1989, zehn Jahre später wurde die erste Deutsche Jugger-Meisterschaft in Berlin ausge-tragen.

Fast schon wie Kunst: Capoeira ©123 RF

Kampf und Kunst: Capoeira

Fast schon wie Kunst mutet die Sportart Capoeira an, eine brasilianische Kampfkunst bzw. Kampftanz, dessen Ursprung auf den afrikanischen „Zebratanz“ NíGolo zurückgeführt wird. Capoeira wurde in Brasilien von verschleppten Sklaven aus Afrika praktiziert – und zu den beiden Hauptrichtungen Capoeira Angola und dem modernen Capoeira Regional weiterentwickelt. Die Sportart setzt sich aus den drei Elementen Kampf, Musik und Kreis zusammen. Den Sport selbst kann man sich so vorstellen: anstatt sich wie bei anderen Kampfsportarten im Kampf mit Händen, Füßen und Hilfsmitteln zu treffen, weichen die Capoeiristas den Angriffen ihres Partners überwiegend aus. Es geht nicht um Muskelmasse und darum, den Mitstreiter zu verletzen, sondern um Geschick, Rhythmus (immerhin geben die anderen, im Kreis stehenden, Teilnehmer den Takt vor) und um permanente Bewegung. Übrigens: Sogar in Linz werden über die ASKÖ Capoeira-Kurse angeboten! 

Ein bisschen Magie: Quidditch

Als im Jahr 1997 der junge Zauberlehrling Harry Potter die Leseecken der Kinderzimmer zu magischen Orten werden ließ, bekam man nicht genug von der beliebtesten Sportart in und um Hogwarts: Quidditch. Seit 2005 wird nun auch in der realen Welt der „Muggel“, also in unseren bescheidenen Landstrichen ohne Zauberkraft auf dem Besen gesessen und dem Spiel gefrönt. Natürlich, die Besen können nicht wie im Buch und Film einfach abheben, aber bei „unserem“ Quidditch weht trotzdem der frische Wind um die Nasenspitze, während Elemente aus den Sportarten Rugby, Hand- und Dodgeball zu einer sportlichen Symbiose werden. Während der gesamten Spiele müssen die je sieben SpielerInnen von zwei Teams Besen oder PVC-Stangen zwischen den Beinen behalten. Die „Jäger“ passen sich einen Volleyball zu, den sie durch einen von drei Ringen werfen müssen, der „Hüter“ versucht, die Ringe zu verteidigen, die „Treiber“ halten die Jäger mit gezielten Würfen von Dodgebällen fern. Wichtigstes Element ist der Schnatz, ein Tennisball, der mit einer Socke am Hosenbund eines unparteiischen Spielers befestigt wird. Diesen zu fangen ist schwer und beendet das Spiel mit einer großen Punktemenge. Klingt kompliziert, ist aber eine zauberhafte Möglichkeit, sich selbst mal wie Harry Potter zu fühlen!

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