Auch wenn es die vergangenen heftigen Regentage vergessen lassen, wir befinden uns im Vorsommer. Es ist die Zeit, in der Honigbienen im wahrsten Sinne des Wortes ins „Schwärmen“ kommen: Für diese natürliche Vermehrung verlässt die alte Königin mit einem Teil des Volks den Stock, noch bevor die Jungköniginnen schlüpfen. Ein solcher Bienenschwarm strotzt vor Vitalität und bietet ein faszinierendes Naturschauspiel: Etwa 10.000 Bienen entscheiden gemeinsam, wohin die Reise für die Neugründung geht. Generell ist nun die Hochsaison für alle Bienen angebrochen: Hummeln und Co fliegen im Garten besonders geschäftig die nektarreichen Blüten von Flockenblumen, Klee, Himbeeren und Brombeeren an.
Von maßgeblicher Bedeutung zum Schutz der Wildbienen ist der Erhalt einer vielfältigen Landschaft: reich strukturierte Waldränder und Feldhecken, Streuobst- und Magerwiesen, blühende Ackerrandstreifen, staudenreiche Gewässerränder und artenreiche Dammböschungen, aber auch Pioniervegetation, besonders auf Sand und Löß, offene Erdwege und Abbruchkanten.
Weitere Tipps fürs Bienenwohl im eigenen Garten gibt uns der oberösterreichische Umwelt- und Klima-Landesrat Stefan Kaineder:
Mut zum Natürlichen:
Vermehrt Blühstreifen und spontan wachsende Vegetation als kleine Oasen im Garten zu- bzw. beim Mähen stehen lassen. Ungemähte Teilgebiete im Garten so anlegen, dass sie als Schlafplatz für Wildbienen auch über den Winter bleiben dürfen.
Garteln ohne Gift:
Wer seinen Garten bienenfreundlich gestalten will, sollte auf chemisch -synthetische Pflanzenschutz- und Schädlingsbekämpfungsmittel verzichten. Denn die treffen oft nicht nur die angepeilten Plagegeister. Das Bodenbündnis OÖ bietet mit der Neuauflage des beliebten Folders „Garteln ohne Gift“ wertvolle Tipps und Alternativen an.
Kunst des Nicht-Mähens:
Ein guter Mähzeitpunkt von Wiesen ist entweder sehr früh oder spät am Tag, da Bienen in erster Linie um die Mittagszeit aktiv sind. Wenn möglich sollten benachbarte Wiesen zeitlich versetzt gemäht werden, damit die Bienen ausweichen können. So praktisch ein Rasenroboter auch sein mag, ein Bienenfreund ist er nicht.
Schöner Wohnen:
Da Wildbienen ganz unterschiedliche Nistplatz-Ansprüche haben, kann man ihnen z.B. mit einem Totholzhaufen, einem kleinen Sand-Lehm-Hügel oder einem Insektenhotel vielfältigen Lebensraum bieten.
Bienentränke schaffen:
Wer kein Gewässer in der Nähe hat, kann Bienen bei Trockenperioden Wasser anbieten: Eine einfache Wasserschüssel mit herausragenden Steinen erfüllt schon ihren Zweck.