Equal Pension Day:
Differenz liegt bei 40,55 Prozent

Im Bild (v.r.): Bürgermeister Dr. Andreas Rabl, Frauenreferentin Vizebürgermeisterin Christa Raggl-Mühlberger und Frauenbeauftragte Claudia Glössl MAS MSc MA. © Stadt Wels

Der Equal Pension Day (EPenD) berechnet sich aus der Differenz zwischen Frauen und Männern bei den Pensionen. Diese wird seit 2015 auf Initiative des Frauenausschusses des Österreichischen Städtebundes berechnet und liegt seither bei mehr als 40 Prozent.

Der EPenD markiert jenen fiktiven Tag im Jahr, an dem Männer bereits so viel Pension erhalten haben, wie Frauen erst bis zum Jahresende bekommen. Er entspricht dem Equal Pay Day bei den Einkommen.

Der EPenD fällt heuer österreichweit auf Freitag, 4. August, die Einkommensdifferenz liegt bei 40,55 Prozent (2022: 41,06 Prozent, 2015 lag sie bei 43,3 Prozent). Die „Schere“ hat sich gegenüber dem Vorjahr um 0,51 Prozent geringfügigst weiter „geschlossen“. In Oberösterreich beträgt dieser Unterschied aktuell 45,82 Prozent, der landesweite EpenD war daher am Sonntag, 16. Juli. Wie zahlreiche weitere Städte beteiligt sich Wels an einer vom Städtebund koordinierten Sensibilisierungs- und Informationsaktion.

© Stadt Wels

Die Ursache der großen Differenz hat viele Gründe. Unser Pensionssystem orientiert sich an der lebenslangen Vollzeitbeschäftigung ohne Erwerbsunterbrechung mit einem lebenslangen Durchrechnungszeitraum. Unterbrechungen durch Karenz und lange Teilzeitjahre werden nicht bzw. ungenügend berücksichtigt. Eine kleine Abfederung ist die Inanspruchnahme des Pensionssplittings während der Karenzzeiten. Vielen Frauen (und Männern) fehlt dazu allerdings die Information. Der Pensionsunterschied führt vielfach dazu, dass Frauen besonders im Alter armutsgefährdet sind. Sie sind oftmals finanziell vom Partner abhängig und das hindert sie, ihr Leben selbstbestimmt zu gestalten. Gleichstellung in finanziellen Angelegenheiten ist daher gleichzeitig Prävention im Gewaltschutz.

Frauen können bei ihren Lebensentscheidungen einiges berücksichtigen, nämlich: Bezahlte Arbeit leisten und unbezahlte Arbeit abgeben, Vollzeit anstelle von Teilzeit arbeiten und ihren Berufswunsch nach Kriterien des Interesses und der Entlohnung richten.

Bürgermeister Dr. Andreas Rabl und Frauenreferentin Vizebürgermeisterin Christa Raggl-Mühlberger: „Nach wie vor leisten die Frauen das Gros der unbezahlten Familien- und Sorgearbeit und sind deshalb öfter in Teilzeit. Auffällig wird es, wenn Frauen am Ende ihres Arbeitslebens mit niedrigen Pensionen auskommen müssen. Auch wenn sich die Schere wieder geringfügig geschlossen hat gibt es noch viel zu tun. Gleichstellung muss als gemeinsames Ziel verstanden werden!“

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